SWISSPOWER
Für den Leistungsoptimierer
Bei der Wahl des richtigen Mineralstoffs ist das Calcium:Phosphor (Ca:P)-Verhältnis immer übergeordnetes Kriterium. Über die gesamte Ration soll dies ungefähr 2:1 betragen. Die benötigten Mengen Kalzium und Phosphor sind vordergründig von der Leistung und dem Erhaltungsbedarf abhängig.
Für die Bedarfsdeckung steht der Kuh Grund-, Kraft- und Mineralfutter zur Verfügung. Dies zeigt, dass der Mineralstoff eine Ergänzung der Grundration ist. Somit müssen wir das Mineralstoffangebot aus der Grundration kennen, um den richtigen Mineralstoff und die richtige Dosierung zu wählen. Diese ist abhängig von der Rationszusammensetzung. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass Gras-Futtermittel höhere Gehalte an Kalzium und Phosphor sowie ein höheres Ca:P-Verhältnis haben als Mais. Mit dem Anteil Gras bzw. Mais in der Ration können wir also bereits grob bestimmen, wie das Ca:P-Verhältnis sowie die Gehalte der Grundration sind. Hohe Maisanteile sprechen für ein hohes Ca:P-Verhältnis im Mineralstoff sowie auch hohe Einsatzmengen dessen. Hohe Grasanteile sprechen eher für Mineralstoffe mit tiefem bis mittlerem Ca:P-Verhältnis (z.B. 0.7:1 oder 1:1).
Rationskomponenten wie Kartoffeln und Biertreber liefern das umgekehrte Ca:P-Verhältnis, als die Kuh es braucht. Während Zuckerrübenschnitzel ein enorm hohes Ca-P-Verhältnis bieten. Bei den drei genannten Komponenten ist jedoch zu beachten, welche Anteile in der Ration, bezogen auf die Trockensubstanz, effektiv eingesetzt werden. In den meisten Rationen werden die genannten Komponenten das gegebene Ca:P-Verhältnis aus dem Gras- und Mais-Anteil nicht massgeblich verändern.
Wie eingangs erklärt, liegt der Fokus immer auf Kalzium und Phosphor. Ein guter Mineralstoff vermag bei angepasster Dosierung den Bedarf an den weiter benötigten Elementen zuverlässig zu decken. Ausnahmesituationen können z.B. bei hohen Frischgrasanteilen in der Ration im Frühling und Herbst entstehen. Das Gras ist in diesen Jahreszeiten magnesiumarm und sehr kalireich. Hohe Kalimengen hemmen die Aufnahme von Magnesium im Tier. Dies kann zu starren Lähmungen (Tetanie) führen, da den Muskeln das Magnesium für die Muskelentspannung fehlt. Um dies zu vermeiden, kann durch die Gabe von Mineralstoffen mit erhöhtem Magnesium-Gehalt diesem Problem vorgebeugt werden.